Schadenregulierungen

Schadenregulierungen bezeichnet den Prozess, in dem Versicherungsansprüche nach versicherten Ereignissen geprüft, bewertet und abgerechnet werden. Ziel ist es, deckungsrelevante Ansprüche festzustellen, die Schadenhöhe zu ermitteln und eine faire, rechtlich korrekte Zahlung an den Versicherungsnehmer oder Berechtigten zu leisten. Das Spektrum reicht von Sach- und Fahrzeugschäden über Haftpflicht- bis hin zu Lebens- und Krankenversicherungsfällen.

Der Ablauf umfasst typischerweise die Schadenmeldung, die Belegsammlung (Fotos, Kostenvoranschläge, Polizeibericht), die Prüfung von Vertragsdeckung und Ausschlüssen, die Feststellung des Haftungsumfangs und die Ermittlung der Schadenhöhe durch interne Bearbeiter oder Gutachter. Anschließend erfolgt die Regulierungsvorbereitung, inklusive Schadenkalkulation und Verhandlungen. Die Zahlung erfolgt meist per Überweisung, der Fall wird abgeschlossen; ggf. kommen Nachforderungen, Teilregulierungen oder Rechtsmittel in Frage.

Beteiligte Akteure sind der Versicherungsnehmer, die Versicherungsgesellschaft, Schadenbearbeiter oder -regulierer, Gutachter, Werkstätten sowie Rechtsanwälte oder unabhängige Sachverständige. Je nach Fall können auch Mediatoren oder Sachverständigenräte eingebunden werden.

Rechtlich wird Schadenregulierung durch das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) und, in Deutschland, durch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) sowie Aufsichtsvorschriften der BaFin geprägt. Ziel ist eine vertraglich vereinbarte Deckung, klare Begründung von Haftung und Höhe der Zahlung sowie Transparenz gegenüber dem Versicherten. Herausforderungen umfassen die Feststellung der Ursachen, Betrugserkennung, Debatten über Kostenhöhe und regulatorische Fristen.