Sattelzugmaschine

Die Sattelzugmaschine, im deutschsprachigen Raum auch Tractor oder Zugmaschinen genannt, ist das Zugfahrzeug eines Sattelzugs. Sie bildet zusammen mit einem Sattelauflieger die gängige Lkw-Kombination für Schwer- und Großraumtransporte. Die Sattelzugmaschine trägt Motor, Fahrwerk, Kabine, Kupplung und Bremsanlage und wird am vorderen Ende durch eine Fifth-Wheel-Kupplung mit dem Sattelauflieger verbunden. Über diese Kupplung wird der Auflieger geführt, während die Sattelzugmaschine Zugkraft, Lenkung und Bremskraft bereitstellt. Der Aufbau erlaubt ein einfaches Auswechseln des Aufliegers und optimiert die Nutzlast des Systems, da der Auflieger die größte Masse trägt.

Typische Ausprägungen umfassen 4x2, 6x2 oder 6x4 Achskonfigurationen; Antriebe reichen von leistungsstarken Dieselmotoren mit automatisierten oder manuellen Getrieben bis zu modernen vollautomatischen Getrieben. Anwendungen finden sich vor allem im Fern- und Verteilungsverkehr, im Bau- und Rohstoffsektor, wo schwere, standardisierte Transportgüter bewegt werden. Die Fahrzeugtechnik umfasst üblicherweise Antiblockier- und Stabilitätssysteme, satellitenbasierte Navigation sowie ergonomische Kabinen für lange Einsätze.

Rechtlich ist der Fahrer eines Sattelzuges im EU-Raum in der Regel im Besitz einer Fahrerlaubnis der Klasse CE. Die zulässige Gesamtmasse des Zuges beträgt in vielen europäischen Ländern typischerweise 40 Tonnen; mit speziellen Genehmigungen oder auf bestimmten Straßen können auch höhere Werte zulässig sein. Die Sattelzugmaschine hat sich hinsichtlich Emissionen und Kraftstoffeffizienz weiterentwickelt, um den Anforderungen von Umweltstandards und Arbeitsbedingungen gerecht zu werden.