Saatgutqualität

Saatgutqualität bezeichnet die Leistungsfähigkeit, Reinheit und gesundheitliche Unbedenklichkeit von Saatgut und damit seine Eignung für einen sicheren und ertragreichen Pflanzenaufbau. Sie umfasst physische Reinheit, genetische Reinheit, Keimfähigkeit sowie die Gesundheit des Saatguts einschließlich möglicher Krankheitserreger oder Schädlinge. Auch der Feuchtegehalt, die Lagerfähigkeit und eine korrekte Kennzeichnung spielen eine Rolle.

Zu den zentralen Qualitätsparametern gehören: Keimfähigkeit, der Anteil der Samen, die unter definierten Bedingungen keimen; Sortenreinheit, der Anteil der Samen der deklarierten Sorte; physische Reinheit, der Anteil reinen Saatguts gegenüber Verunreinigungen; Feuchtegehalt, der Einfluss auf Lagerung und Keimfähigkeit; Gesundheit, das Fehlen von Saatgutkrankheiten oder schädlingsbedingten Belastungen; sowie gegebenenfalls Keimruhe und Keimkraft. Unterschiede zwischen Arten und Sorten bedingen unterschiedliche Grenzwerte und Prüfverfahren.

Si chergestellt wird die Saatgutqualität durch Labor- und Feldprüfungen nach nationalen und internationalen Normen. International anerkannt sind ISTA-Prüfungen, die Keimfähigkeit, Reinheit, Gesundheit und Feuchtegehalt standardisieren. In Deutschland und vielen Ländern ergänzen nationale Saatgutgesetze und Verordnungen diese Vorgaben; zertifizierte Chargen erhalten Kennzeichnungen und, wenn gewünscht, ISTA-Zertifikate. Die Tests dienen auch der Kennzeichnung gegenüber Käufern und der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen.

Durch eine gute Saatgutqualität lassen sich Erträge, Pflanzengesundheit und-Standfestigkeit verbessern. Gleichzeitig erfordern erhöhte Qualitätsstandards oft Investitionen in Saatgutforschung, Sauberkeit der Lieferkette und sorgfältige Lagerung, um Verunreinigungen und Qualitätsverluste zu vermeiden.