Saatgutkrankheiten

Saatgutkrankheiten umfassen Krankheiten von Kulturpflanzen, die durch pathogene Erreger verursacht werden und über das Saatgut in neue Bestände übertragen werden können. Sie betreffen Feld-, Garten- und Zierkulturen und können bereits beim Keimen oder in der frühen Jungpflanzenentwicklung auftreten, was zu verminderter Keimfähigkeit, Wachstumsstörungen und Ertragsverlusten führen kann.

Übertragung und Erregergruppen: Die wichtigste Übertragungsroute ist infiziertes Saatgut oder Saatgut, das Pathogene am oder im Samen trägt. Häufige Erregergruppen sind Pilze (z. B. Fusarium spp., Alternaria spp., Rhizoctonia solani, Pythium spp.), Bakterien (z. B. Xanthomonas- und Ralstonia-Arten), sowie Viren (z. B. Tomatenmosaikvirus TMV, Tomatenspotted wilt virus TSWV) und Viroiden.

Symptome und Auswirkungen: Infiziertes Saatgut kann die Keimung beeinträchtigen; Jungpflanzen zeigen Dämpfung, Welke oder nekrotische Flecken. In Feldbeständen kann es zu Wachstumshemmungen, erhöhter Anfälligkeit für Folgekrankheiten und wirtschaftlichen Verlusten kommen.

Diagnostik und Standards: Die Saatgutgesundheit wird durch spezialisierte Tests nach internationalen Standards bewertet (z. B. ISTA). Untersuchungen umfassen mikrobielle Kulturen, molekulare Nachweise (PCR, ELISA) und spezifische Bioassays.

Prävention und Management: Verlässliche Maßnahmen sind die Verwendung zertifizierten, keimfreien Saatguts, regelmäßige Gesundheitstests und saubere Vermehrungstechniken, Reinigung und Sortierung des Saatguts sowie ggf. thermische oder chemische Behandlungen. Ergänzend dienen Fruchtfolge, Hygiene bei Lagerung und Desinfektion von Arbeitsmaterialien der Risikoreduktion; bei Handel und Import gelten Quarantäne- und Zertifizierungsregelungen.