Rundwicklung

Rundwicklung bezeichnet in der Elektrotechnik eine Wicklung, deren Leiter in runder Form um eine zylindrische Form gewickelt wird, sodass der Wicklungsquerschnitt annähernd kreisförmig ist. Diese Bauform kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn hohe Ströme geführt und mechanische Stabilität sowie eine gute Wärmeableitung benötigt werden. Im Gegensatz zu flachen oder schichtweisen Wicklungen ergibt sich bei Rundwicklungen oft eine gleichmäßigere Temperaturverteilung und eine robuste Struktur, insbesondere bei nennenswerter Belastung.

Herstellung und Aufbau erfolgen typischerweise durch das Aufwickeln von isoliertem Draht oder Rundleitern auf einen zylindrischen Träger (Former). Die Wicklung wird einschichtig oder mehrschichtig ausgeführt, anschließend wird zwischen den Windungen Isolationsmaterial angebracht und die Baugruppe gegebenenfalls durch Harz- oder Lackimpregnation fixiert. Für den Betrieb in Maschinen oder Transformatoren werden oft zusätzliche Schutzummantelungen, Kühlkanäle oder Ölaufnahmen vorgesehen, um Wärmeabfuhr und Beständigkeit gegen Feuchtigkeit sicherzustellen.

Anwendungsgebiete umfassen große Leistungsbauteile wie Generator- und Motorkoppen, Hochstrom-induktivitäten, Gleichstromspulen und bestimmte Transformatorwicklungen. Vorteile der Rundwicklung sind mechanische Robustheit, gute Wärmeableitung entlang der zylindrischen Oberfläche sowie relativ einfache Reparaturmöglichkeiten bei größeren Durchmessern. Nachteile können ein höherer Platzbedarf pro Wicklungsquerschnitt und anfängliche Kosten durch präzises Wickeln und Formbau sein. Rundwicklungen bleiben eine bewährte Lösung dort, wo hohe Ströme, Haltbarkeit und zuverlässige Kühlung gefordert sind.