Rumpfkontrolle

Rumpfkontrolle bezeichnet in der Luftfahrt die systematische Prüfung des Flugzeugrumpfes auf strukturelle Integrität, Korrosion, Beschädigungen und Verschleiß. Ziel ist die frühzeitige Erkennung von Rissen, Lochfraß, Delaminationen oder anderen Beeinträchtigungen, insbesondere in Bereichen mit hoher Beanspruchung wie Türen, Fensterrahmen, Fugen und dem Heckbereich.

Durchführung und Umfang

Die Kontrolle erfolgt im Rahmen von Linien- und Sonderwartung, regelmäßigen Checks (A-, B-, C- oder D-Checks) sowie nach Unfällen, Vorfällen oder größeren Reparaturen. Typische Vorgehensweisen umfassen die Sichtprüfung sowie detaillierte visuelle Inspektionen, Reinigung und Dokumentation. Ergänzend kommen zerstörungsfreie Prüftechniken zum Einsatz, darunter penetrant testing, magnetische Partikelprüfung, Wirbelstromprüfung, Ultraschallprüfung und Radiographie. In der Praxis werden je nach Typ des Flugzeugs, Materialien (Aluminium, Verbundwerkstoffe) und Herstellerangaben unterschiedliche NDT-Verfahren kombiniert.

Regulatorischer Kontext

Rumpfkontrollen unterliegen nationalen und internationalen Vorschriften, z. B. EASA bzw. FAA, sowie Herstellerrichtlinien, Service Bulletins und den Wartungs- bzw. Reparaturhandbüchern der Luftfahrzeuge. Die Dokumentation der Inspektionen, Ergebnisse und durchgeführten Maßnahmen ist verbindlich.

Bedeutung und Anwendungsbereiche

Eine regelmäßige Rumpfkontrolle ist zentral für die Lufttüchtigkeit und Betriebssicherheit. Sie dient der Früherkennung von Ermüdungsrissen, Korrosion oder angelösten Befestigungen und bindet Instandhaltungszustände in das Wartungsprogramm ein. In modernen Flugzeugen kann die Rumpfkontrolle auch Inspektionspunkte in Verbundstrukturen umfassen.