Rohertrag

Rohertrag, auch Bruttoertrag oder Bruttogewinn genannt, ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die den Ertrag aus dem Umsatz vor Abzug der Gemein- und Vertriebskosten misst. In der Regel entspricht der Rohertrag dem Umsatz minus den Herstellungskosten beziehungsweise dem Wareneinsatz.

Die Berechnung variiert je nach Branche. Handelsunternehmen verwenden üblicherweise den Wareneinsatz als Kostenbasis, während produzierende Unternehmen die Herstellungskosten berücksichtigen, inklusive direkter Materialien, Fertigungslöhne und Fertigungsgemeinkosten. Der Rohertrag gibt damit Aufschluss über die Ertragskraft der Kernleistung, ohne die operativen Fixkosten oder Vertriebskosten zu berücksichtigen.

Der Rohertrag dient als Ausgangspunkt für weitere Kosten- und Ergebnisrechnungen, wie zum Beispiel den Deckungsbeitrag und das operative Ergebnis. Er hilft, die Profitabilität einzelner Produkte oder Produktlinien zu beurteilen und Trends in der Preis- und Kostenentwicklung zu erkennen.

Beispiel: Ein Unternehmen erzielt Umsatzerlöse von 1.000.000 Euro und hat Herstellungskosten von 600.000 Euro. Der Rohertrag beträgt damit 400.000 Euro. Dieser Betrag bildet die Basis für die weitere Kostenplanung, jedoch nicht für das Endergebnis nach Steuern und Zinsen.

Im internationalen Kontext entspricht der Rohertrag dem Bruttoertrag bzw. Bruttogewinn. Unterschiede ergeben sich durch unterschiedliche Bilanzierungs- und Rechnungslegungsvorschriften. Es ist zu beachten, dass der Rohertrag allein kein Maß für die Gesamtprofitabilität ist, da fixe Kosten und Steuern unberücksichtigt bleiben.

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