Risikoinventare

Risikoinventare sind strukturierte Sammlungen identifizierter Risiken in einer Organisation, einem Projekt oder einer Region. Sie dienen der systematischen Erfassung von potenziellen Gefährdungen und deren Kontext, um Transparenz zu schaffen und informierte Entscheidungen zu ermöglichen. Das Risikoinventar bildet die Grundlage für risikoorientierte Planungen, Ressourcenallokationen und Überwachungsprozesse.

Ein Risikoinventar enthält typischerweise Informationen zu Risikoart und -kategorie (z. B. strategisch, operativ, finanziell, IT-Sicherheit, Compliance), Beschreibung des Risikos, Eintrittswahrscheinlichkeit, potenzieller Schaden, bestehende Kontrollen und deren Wirksamkeit, Zuständigkeiten, Maßnahmen zur Risikominderung sowie Status und verbleibendes Restrisiko. Es dient als Ausgangspunkt für Priorisierung, Berichterstattung an Gremien und die Integration mit anderen Risikomanagement-Tools wie Risikoregister oder Risikokarten.

Der Aufbau erfolgt usually über identifikation (Workshops, Audits, Checklisten), Bewertung (qualitativ oder quantitativ) und Dokumentation. Risikoinventare sollten als lebendige Dokumente verstanden werden, die regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert werden. Sie unterstützen die Nachverfolgung von Maßnahmen, Zielerreichung und die Einhaltung gesetzlicher oder regulatorischer Vorgaben.

Anwendungsfelder finden sich in Unternehmen, in der öffentlichen Verwaltung, im Gesundheitswesen, in der Industrie und im IT-Umfeld. In der Praxis wird das Risikoinventar oft in Kombination mit ISO 31000 oder ähnlichen Standards genutzt, wobei es als Einstiegspunkt für weiterführende Instrumente wie Risikoregister oder Risikokarten dient.