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Relaxationszeiten

Relaxationszeiten, auch Relaxationszeit oder Zeitkonstante genannt, bezeichnet in der Physik und verwandten Disziplinen eine charakteristische Größe, die angibt, wie schnell ein System nach einer Störung in den Gleichgewichtszustand zurückkehrt. Typisch lässt sich eine Größe X(t) durch eine Differentialgleichung dX/dt = −(X(t) − X_eq)/τ beschreiben; die Lösung zeigt eine Abnahme der Abweichung vom Gleichgewicht in der Form X(t) − X_eq ∝ e^(−t/τ). τ wird daher als Zeitkonstante bezeichnet und besitzt Einheiten von Sekunden oder verwandten Größenordnungen. In einfachen Systemen folgt die Relaxation einer einzigen, exponentiellen Kurve; in komplexeren Materialien kann die Abklingkurve durch mehrere Exponentialanteile oder durch eine gestreckte Exponentialfunktion (Kohlrausch–Williams–Watts) beschrieben werden.

Anwendungsgebiete: In der NMR und Kernspinresonanz messen T1 (Spin-Gitter-Relaxation) und T2 (Spin-Spin-Relaxation) die zeitlichen Eigenschaften der

Die Temperaturabhängigkeit folgt oft einem Arrhenius-Verhalten: τ ∝ exp(Ea/kT). Messbar sind Relaxationszeiten in verschiedenen Bereichen, von Mikrosekunden bis

Siehe auch: Debye-Modell, Zeitkonstante, Kohlrausch-Funktion, Maxwell-Modell.

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Energieübertragung
zwischen
Spins
und
Umgebung
bzw.
der
Spins
untereinander.
In
der
Dielektrik
beschreibt
die
Debye-Relaxation
mit
einem
charakteristischen
Relaxationszeit
tau_D
die
Verzögerung
der
Polarisierung
gegenüber
der
angelegten
Felder.
In
der
Rheologie
bestimmen
mechanische
Relaxationen
im
Maxwell-
oder
Kelvin-Voigt-Modell
die
Zeit,
in
der
ein
viskoelastisches
Material
Spannung
abbaut
oder
sich
an
neue
Belastungen
anpasst;
oft
ist
tau
=
η/G.
Stunden,
je
nach
System.