Reisegenerierung

Reisegenerierung bezeichnet im Tourismus- und Verkehrsmanagement den Prozess, durch den die Nachfrage nach Reisen in einer Bevölkerung oder einem Markt entsteht. Sie beschreibt die Mechanismen, durch die potenzielle Reisen initiiert und zu konkreten Trips umgesetzt werden. Die Reisegenerierung umfasst Freizeit- und Urlaubsreisen sowie Geschäfts- und Pendelreisen und tritt auf verschiedenen Ebenen auf, von Haushalten bis zu Regionen.

Wesentliche Einflussfaktoren sind Einkommen, Preisniveau, Zeitverfügbarkeit, Reisekosten, Verfügbarkeit von Transportmitteln und Unterkünften sowie das Angebot an Anziehungspunkten wie Attraktionen, Veranstaltungen oder Arbeitsmöglichkeiten. Technologische Entwicklungen, insbesondere Online-Buchung, Informationsverbreitung und soziale Medien, erhöhen die Reisebereitschaft. Politische Maßnahmen wie Infrastrukturinvestitionen, Subventionen oder Regelungen können die Reisegenerierung verstärken oder abschwächen.

In der Praxis wird Reisegenerierung oft durch Reiseabsicht, Reisehäufigkeit oder -intensität gemessen; in der Verkehrsplanung kommen Reisegenerierungsmodelle zum Einsatz, die Haushalte zu erwarteten Reisezahlen zuordnen. Behörden, regionale Planungsstellen und private Anbieter nutzen diese Analysen, um Kapazitäten zu planen, Marketingstrategien zu entwickeln und nachhaltige Entwicklungen zu fördern.

Kritisch betrachtet kann der Begriff je nach Disziplin unterschiedlich definiert sein und Modelle weisen Unsicherheiten auf. Dennoch dient Reisegenerierung als zentraler Baustein zur Verständigung darüber, wie Reisen entstehen und wie man sie systematisch beeinflussen kann.

Siehe auch: Reisen, Tourismus, Reiseverhalten, Travel Demand Modeling.