Referenzdefinition

Referenzdefinition ist ein Begriff aus der Semantik, der Lexikografie und der Wissensrepräsentation. Sie beschreibt eine Aussage, der ein sprachlicher Ausdruck einen bestimmten Referenten zuordnet. Ziel ist es, festzulegen, auf welches Objekt, Ereignis oder Konzept sich der Ausdruck in einem gegebenen Kontext bezieht.

Anwendungsbereiche umfassen die linguistische Semantik, die Wörterbücher und Glossare sowie Wissensbasen und Ontologien. In der Linguistik erklärt eine Referenzdefinition, welcher Entität ein Ausdruck referiert. In Lexika wird sie genutzt, um die referentielle Bedeutung eines Eintrags zu verdeutlichen. In Ontologien verankert sie Begriffe oder Individuen mit konkreten Referenten.

Typisch besteht eine Referenzdefinition aus dem Ausdruck (dem zu definierenden Begriff), dem Referenten (das Objekt oder Konzept), Kontextbedingungen und ggf. Einschränkungen zur Mehrdeutigkeit, Polysomie oder Variationen im Gebrauch. Hinweise auf Synonyme oder Anwendungsbereiche können enthalten sein.

Beispiele: Der Ausdruck Berlin referiert auf die Hauptstadt Deutschlands. Der Referent ist die Stadt Berlin; in einer Wissensbasis könnte festgehalten werden, dass Berlin der Ort ist, an dem der Regierungssitz liegt. In einer Ontologie könnte der Ausdruck Hund referenzieren die Klasse Canis lupus familiaris; ein individueller Hund wie Rex referenziert eine konkrete Instanz dieser Klasse.

Die Referenzdefinition unterscheidet sich von Definitionen durch Beschreibung, bei denen ein Begriff durch eine Beschreibung festgelegt wird. Sie dient der klaren Zuordnung von Sprache zu referenzierten Entitäten und erleichtert Kommunikation, Datenverarbeitung und semantische Abfragen.