Randwahrscheinlichkeiten
Randwahrscheinlichkeiten bezeichnen die Wahrscheinlichkeit, Werte im Randbereich der Verteilung einer Zufallsvariable X zu beobachten. Üblicherweise unterscheidet man obere Randwahrscheinlichkeit P(X > t) und untere Randwahrscheinlichkeit P(X < t); bei symmetrischen Verteilungen ist auch die zweiseitige Randwahrscheinlichkeit P(|X| > t) von Interesse.
Für eine Verteilung mit Verteilungsfunktion F gilt P(X > t) = 1 − F(t) und P(X < t) = F(t). Die
Die Überlebensfunktion S(x) = P(X > x) fasst die oberen Randwahrscheinlichkeiten zusammen. Randwahrscheinlichkeiten sind zentral in Hypothesentests, Konfidenzintervalle
Berechnungen erfolgen je nach Verteilung: für bekannte Verteilungen gibt es Tabellen oder geschlossene Formeln (z. B.
Anwendungen finden sich in Statistik, Qualitätssicherung, Finanzwesen (Tail-Risiken, Value-at-Risk VaR), Umwelt- und Risikoforschung sowie der Extremwerttheorie.
Hinweis: Randwahrscheinlichkeiten können numerisch instabil sein, wenn sie extrem klein sind, weshalb spezialisierte Techniken erforderlich sein