Randspannungen
Randspannungen bezeichnen in der Technik Spannungen, die an Rändern, Oberflächen oder Grenzflächen eines Bauteils besonders hoch oder charakteristisch verteilt auftreten. Sie unterscheiden sich von inneren, Bulk- oder Gleichgewichtsspannungen. Randspannungen entstehen durch geometrische Diskontinuitäten (Kanten, Löcher, Ecken), Randbedingungen (Auflagerungen, Kontakte) sowie durch Fertigungsprozesse wie Zerspanung, Wärmebehandlung, Abkühlung, plastische Formung oder Oberflächenbehandlung. Thermische Gradeiten, Unterschiede in Materialeigenschaften und Phasenwechsel können zusätzlich zu Randspannungen beitragen.
Durch die Konzentration an Kanten und Grenzflächen beeinflussen Randspannungen die Bauteilfestigkeit, besonders Ermüdungsverhalten und Rissausbildung. Die
Messung und Berechnung erfolgen durch experimentelle Techniken wie Röntgen- oder Neutronenbeugung zur Bestimmung von Oberflächen- oder
Schutz und Reduktion lassen sich durch Geometrieoptimierung (abgerundete Ecken, Vermeidung scharfer Kanten), passende Passungen, kontrollierte Wärmebehandlung