Radialdichtungen

Radialdichtungen sind Dichtungen, die zwischen einer rotierenden Welle und dem Gehäuse abdichten, um Leckagen von Schmiermitteln zu verhindern und das Eindringen von Staub oder Wasser zu begrenzen. Sie werden in Hydraulik-, Getriebe-, Pumpen- und Fahrzeuganwendungen eingesetzt.

Konstruktionsprinzip: Typisch bestehen Radialdichtungen aus einer Dichtlippe aus elastomerem Werkstoff, einer Verstärkung aus Metall oder Verbundwerkstoff und oft einer Garter-Spring, die den Kontaktdruck der Lippe zur Welle sicherstellt. Die Dichtung wird im Gehäuse befestigt und dichtet radial gegen die Wellenoberfläche ab; zusätzliche Lippen erhöhen die Barriere.

Materialien und Varianten: Hauptwerkstoffe sind NBR, FKM (Viton), EPDM und VMQ. Die Wahl hängt von Medium, Temperatur und Lebensdauer ab. Varianten umfassen einfache Einlippen-, Doppel-Lippen- und Schutzlippen, gelegentlich mit Metallhülse zur Stabilisierung.

Anwendungen und Auswahl: Wichtige Kriterien sind Wellendurchmesser, Oberflächenqualität der Welle, Betriebstemperatur, Druck, Fördergeschwindigkeit und Schmierstoff. Radialdichtungen müssen gegen Verschleiß, Extrusion, chemische Angriffe und Temperaturwechsel beständig sein. Normen (DIN, ISO) regeln Abmessungen und Toleranzen.

Montage und Wartung: Saubere Oberflächen, passende Gehäusebohrung, korrektes Einschieben oder Pressen und Beachtung der Montagewerkzeuge sind entscheidend. Beschädigungen der Lippe oder falsche Schmierung führen schnell zu Undichtigkeiten; Austausch bei Verschleiß wird empfohlen.