Rückkehrorten

Rückkehrorte bezeichnet in der Migrations- und Sozialforschung die physischen Orte, zu denen Menschen nach einer Phase der Abwesenheit, Flucht, Vertreibung oder Auswanderung zurückkehren oder zurückkehren möchten. Der Begriff wird sowohl im Kontext von Rückkehrmigration als auch bei humanitären oder politischen Repatriierungsprozessen verwendet.

Begriffsabgrenzung: Ein Rückkehrort ist im Unterschied zu Herkunftsland oder Heimatort nicht notwendigerweise durch Staatszugehörigkeit gekennzeichnet, sondern durch die tatsächliche oder intendierte Rückkehr an einen konkreten Ort. Er kann eine ländliche Gemeinde, eine Stadt oder ein konkreter Ort innerhalb eines Landes sein.

Anwendungsfelder: In der Demografie und Migrationsforschung dient die Bestimmung von Rückkehrorten der Analyse von Rückkehrmotiven, zeitpunkten und regionalen Mustern. In der Entwicklungszusammenarbeit spielt die Planung von Rückkehrorten eine Rolle bei Reintegrationsprogrammen, Infrastrukturentwicklung und sozialer Stabilisierung. In humanitären Kontexten werden Rückkehrorte oft als Zielorte der freiwilligen Rückkehr von Vertriebenen oder Flüchtlingen definiert und bei deren Unterstützung berücksichtigt.

Relevanz: Die Identifikation von Rückkehrorten hilft bei der monitorbaren Planung von Rückkehrprozessen, der Bewertung von Rückkehrfähigkeit und der Koordination von Hilfs- und Wiederaufbauleistungen vor Ort. Der Begriff betont die räumliche Komponente von Rückkehrprozessen und deren Auswirkungen auf Gemeinden und Regionen.

Siehe auch: Rückkehrmigration, Heimkehr, Heimatort, Repatriierung, Rückkehrhilfe.