Quellanteile

Quellanteile bezeichnet die Anteile verschiedener Quellen oder Herkunftsbereiche, die zusammen eine gemeinsame Wasserführung tragen. In der Hydrologie und Wasserwirtschaft wird damit der Anteil des Wassers beschrieben, der aus unterschiedlichen Quellen in einen Fluss, ein Grundwassersystem oder eine Versorgungsanlage fließt. Typische Quellanteile finden sich im Baseline- oder Grundwasserfluss eines Flusses, in karstigen Systemen mit mehreren Quelladern oder in der Zuleitung einer Gemeinde.

Die Verteilung der Quellanteile kann sich räumlich und zeitlich ändern und hängt von Geologie, Niederschlagsmuster, Versickerung, Tiefe der Wasserspeicher und menschlichen Eingriffen ab. Zur Bestimmung der Quellanteile werden Methoden der Hydrographenseparation eingesetzt und durch Wasserchemie, Tracer-Tests sowie stabile Isotope wie Deuterium und Oxygen-18 ergänzt. Auch Temperatur- und Leitfähigkeitsprofile helfen, Quellen signaturen zu unterscheiden und deren Beiträge abzuleiten.

Anwendungen von Quellanteilen finden sich in der Ressourcenplanung, dem Schutz der Wasserqualität, der Bewertung von Pumpenwirkungen, der Planung von Karst- oder Speichersystemen sowie in Klimaszenarien, die Veränderungen der Verfügbarkeit und Qualität betreffen. Aussagen zu Quellanteilen sind immer mit Unsicherheiten verbunden, da sich Signaturen überlagern und Messungen räumlich sowie zeitlich variieren können.

Beispiel: Ein Fluss wird von drei Quellen A, B und C gespeist; die gemessenen Quellanteile betragen 40 %, 35 % bzw. 25 %.