Prozessverluste

Prozessverluste bezeichnet in der Betriebswirtschaft den Anteil der Prozessleistung, der durch ineffiziente oder nicht wertschöpfende Aktivitäten verloren geht. Sie vermindern Output, erhöhen Durchlaufzeiten und Kosten. Im Lean-Umfeld umfassen Prozessverluste typischerweise Wartezeiten, Transporte, Inventar, unnötige Bewegungen, Nacharbeit und Fehler, sowie Rüst- und Stillstandszeiten.

Ursachen reichen von ungünstigem Prozessdesign, unklaren Abläufen und variabler Nachfrage bis hin zu Qualitätsproblemen, ungleicher Auslastung, Materialknappheit und maschinellen Stillständen. Weitere häufige Ursachen sind ineffiziente Informationsflüsse, unzureichende Standardisierung und mangelnde Mitarbeitereinbindung.

Messung erfolgt oft über Kennzahlen wie Ausschuss- und Nacharbeitsquoten, Auslastung der Anlagen, OEE (Overall Equipment Effectiveness) sowie Wertefluss-Analysen. Ziel ist es, den Unterschied zwischen theoretischer Kapazität und tatsächlicher Leistung zu verringern und den Anteil nicht wertschöpfender Aktivitäten zu reduzieren.

Maßnahmen zur Reduzierung von Prozessverlusten umfassen Prozessdesign und Standardisierung, SMED zur Verringerung von Rüstzeiten, Poka-yoke zur Fehlervermeidung, vorbeugende Instandhaltung, Qualitätsplanung, Lean-Pull-Systeme, Engpassmanagement und Mitarbeiterschulung. Durch kontinuierliche Verbesserung lassen sich Durchlaufzeiten senken, Qualität erhöhen und Kosten senken.

Prozessverluste betreffen Produktion, Logistik und Dienstleistungen gleichermaßen. Sie sind Gegenstand von Lean-Methoden, Wertstromanalyse und kontinuierlicher Optimierung, um Ressourcen effizienter einzusetzen.