Pronationsverhalten

Pronationsverhalten beschreibt das Muster der Pronation, also die Dreh- oder Innenrotationsbewegung von Strukturen in einem Bewegungsablauf. Am häufigsten bezieht es sich auf zwei Bereiche: die Pronation des Unterarms und die Pronation des Fußes während des Gehens oder Laufens. In der Regel ist Pronation eine normale Mechanik zur Stoßaufnahme und Stabilisierung, kann aber auch abnormale Ausprägungen annehmen.

Bei der Pronation des Unterarms dreht sich die Radiusknochen so, dass die Handfläche nach unten oder nach hinten zeigt. Die wichtigste Muskelgruppe sind die Pronatoren (z. B. Musculus pronator teres, Musculus pronator quadratus); sie wirken dem Gegenspieler der Supination entgegen. Der Bewegungsumfang der Pronation liegt grob bei etwa 75 bis 85 Grad, der der Supination ähnlich groß. Abweichungen können bei Verletzungen oder Muskelschwächen auftreten und Alltags- oder Sportbewegungen beeinflussen.

Die Pronation des Fußes bezeichnet eine Innenrotation des Fußes im Zuge der Stands- und Abrollphase. Das subtalare Gelenkpronation führt zur Außenwendung der Ferse und Innenrotation des Fußgewölbes, fördert die Stoßabsorption, kann aber bei übertriebener Pronation zu Fehlstellungen wie Überpronation beitragen. Überpronation wird oft mit Beschwerden wie Plantarfasziitis, Shin splints oder Knieproblemen in Verbindung gebracht. Ursachen können Fußböden, Muskelschwäche, Gelenkinstabilität oder Fußfehlstellungen sein.

Beurteilung erfolgt durch klinische Prüfung, Ganganalysen oder Pedobarographie. Management umfasst gezielte Kräftigungsübungen für Fuß- und Unterschenkelmuskulatur, insbesondere die Tibialis-posterior-Gruppe, sowie Orthesen oder abgewandelte Schuhwerkshilfen und gegebenenfalls Lauf- oder Gangtraining zur Optimierung des Pronation-Verhaltens.