Produktionsentwurf

Produktionsentwurf bezeichnet in der Produktentwicklung den Schritt, in dem ein Konzept in eine fertigungsgerechte Ausführung überführt wird. Er verbindet Gestaltung, Funktion, Ergonomie und Ästhetik mit den Anforderungen der Herstellung, Montage, Qualitätssicherung und Logistik. Ziel ist es, Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und termingerechte Markteinführung sicherzustellen.

Zu den Kerninhalten gehören die Auswahl geeigneter Materialien und Fertigungsverfahren, die Festlegung von Bauteilformen, Toleranzen und Passungen, Fügeverfahren, Montageanordnungen sowie die Erstellung von Stücklisten, Fertigungs- und Montageanleitungen. Der Produktionsentwurf prüft auch Montierbarkeit, Wartbarkeit und Umweltaspekte sowie Kostenaspekte und Fertigungsrisiken, oft unter Anwendung von Design for Manufacturing and Assembly (DFMA) oder ähnlichen Methoden.

Die Ergebnisse des Produktionsentwurfs umfassen Fertigungszeichnungen, Stücklisten, Prozesspläne, Arbeitsanweisungen und Verknüpfungen zu CAM-/CNC-Programmen. Er dient als Brücke zwischen dem Konstruktionsentwurf und der eigentlichen Produktion.

Methoden und Hilfsmittel sind CAD-/CAM-Systeme, Toleranz- und FMEA-Analysen sowie Normen wie DIN und ISO. Der Entwurf berücksichtigt je nach Kontext geometrische Toleranzen, Form- und Lagenfehler sowie Fertigungsverfahren und Qualitätsanforderungen.

Anwendungsbereiche liegen im Maschinenbau, Automotive, Konsumgüter und Medizintechnik; In der Lehre wird der Produktionsentwurf oft als eigenständige Phase im Studien- oder Ausbildungsprogramm behandelt. Zentrale Herausforderungen sind Interessenkonflikte zwischen Leistungsfähigkeit, Kosten, Qualität und Lieferfähigkeit sowie das Variantenmanagement.