Probennahmeort

Probennahmeort bezeichnet den Ort, an dem eine Probe entnommen wird. Der Begriff wird in vielen Fachgebieten verwendet, darunter Medizin, Laboranalytik, Umweltmonitoring und Lebensmittelkontrolle. Er kann sowohl physische Standorte im Umfeld (z. B. die geographische Probenahmestelle eines Gewässers) als auch anatomische oder technische Stellen im Körper (z. B. Vene zur Blutabnahme oder eine Biopsiestelle) umfassen.

Die Wahl des Probennahmeorts richtet sich nach dem Untersuchungsziel, der Repräsentativität der Probe, der Stabilität der analysierten Substanz, Kosten- und Sicherheitsaspekten sowie praktischen Gegebenheiten. Standardisierte Probennahmeorte erhöhen die Vergleichbarkeit zwischen Messungen und Studien. Werden Proben an mehreren Orten entnommen, müssen Ort, Datum, Methode und Probenart im Probenprotokoll festgehalten werden.

Beispiele: In der klinischen Diagnostik wird Blut oft aus der Vene am Arm entnommen; Gewebeproben stammen aus der jeweiligen Biopsiestelle. In der Umweltanalytik bezeichnet der Probennahmeort Flussabschnitte, Grundwasserleiter oder Oberflächengewässer mit Koordinaten, Tiefe und Zugangsbedingungen. In der Lebensmittelüberwachung kann der Probennahmeort ein Punkt in der Produktionslinie oder eine Stichprobe außerhalb des Kontaminationsrisikos sein.

Dokumentation und Qualität: Der Probennahmeort gehört zu den Kerndaten jeder Probe. Er wird zusammen mit Zeit, Probenart, Methode und Kennzeichnung festgehalten und dient der Rückverfolgbarkeit (Chain of Custody) sowie der Qualitätssicherung, insbesondere in regulatorischen Rahmenbedingungen wie GLP oder GCP.