Preisvorstellungen

Preisvorstellungen bezeichnet die gewünschte oder angestrebte Preisposition eines Akteurs in einem Handelskontext. Es handelt sich um eine unverbindliche Orientierung, die den Rahmen für Verhandlungen setzt, nicht um ein verbindliches Angebot.

In Kauf- und Verkaufsprozessen, Ausschreibungen sowie im Immobilien- und Autohandel dienen Preisvorstellungen dazu, Erwartungen zu kommunizieren und den Verhandlungsrahmen abzustecken. Sie helfen, die Gesprächspartner auf eine gemeinsame Preisbasis einzustellen und die Verhandlungsdynamik zu strukturieren.

Zur Bestimmung von Preisvorstellungen nutzen Unternehmen Marktbeobachtung, Benchmarking, Kosten- und Wertorientierung sowie die Abschätzung der Zahlungsbereitschaft der Gegenpartei. In der Praxis wird oft eine Preisbandbreite statt eines Einzelpreises genannt, um Verhandlungsspielräume abzubilden.

Bei Verhandlungen treffen sich die Vorstellungen der Parteien; Überlappungen einer Preisbandbreite bilden die Chancen einer Einigung. Eine klare Begründung der Preisvorstellungen erleichtert Verhandlungen und kann Missverständnisse vermeiden.

Rechtlich ist der Besitz von Preisvorstellungen in der Regel unproblematisch; problematisch kann es werden, wenn festgefügte Preise oder Absprachen über Preise kartellrechtliche Grenzen überschreiten. Preisvorstellungen sollten daher nicht als verbindliche Preisfestlegung verstanden werden, sondern als Orientierungskonzept im Verhandlungsprozess.

Für Verkäufer dient die Kommunikation der Preisvorstellungen dazu, den Wert des Angebots zu untermauern, für Käufer als Budgetrahmen. Realistische Preisvorstellungen erhöhen Transparenz und die Wahrscheinlichkeit eines fairen Abschlusses.