Prädiktion

Prädiktion ist ein mehrdeutiger Fachterminus, der in verschiedenen Disziplinen unterschiedliche Bedeutungen hat. Im Allgemeinen bezeichnet er den Akt, Eigenschaften, Merkmale oder Aussagen einem Subjekt zuzuschreiben oder zukünftige Ereignisse vorherzusagen. Die formale Bezeichnung leitet sich vom lateinischen praedicere ab und wird in Linguistik, Logik, Wissenschaftstheorie, Statistik und Theologie unterschiedlich verwendet.

In der Sprachwissenschaft beschreibt Prädikation den Zusammenhang zwischen Subjekt und Prädikat in einer Aussage. Das Prädikat drückt, was über das Subjekt ausgesagt wird, typischerweise in Verbal- oder Prädikatskonstruktionen wie „Der Hund schläft“ oder „Sie ist schnell“. Prädikation umfasst Aspekte wie Valenz, Prädikativbildung und semantische Rollen.

In der Logik und Philosophie bezeichnet Prädikation die Zuordnung eines Prädikats zu einem Subjekt. Dabei wird geprüft, ob der Ausdruck des Prädikats wahr ist, gegeben das Subjekt. Historisch geht es um Universalsbegriffe, Subsumption und die Struktur von Sätzen (Subjekt–Prädikat). Die Debatte berührt Fragen nach Wahrheit, Bedeutung und der Natur von Eigenschaften.

In der Statistik und Datenwissenschaft bedeutet Prädiktion Vorhersage künftiger Werte oder Ereignisse basierend auf Daten. Verfahren wie Regression, Klassifikation oder Zeitreihenmodelle liefern Prädiktionen, deren Güte anhand Metriken wie Genauigkeit, RMSE oder Konfidenzintervalle bewertet wird. Wichtige Aspekte sind Training, Validierung, Overfitting, Unsicherheit und Model Selection.

In der Theologie oder Semantik kann Prädikation auch die Zuweisung charakterischer Eigenschaften an göttliche oder abstrakte Subjekte umfassen. Insgesamt zeigt der Begriff die Verbindung zwischen Subjekt und Aussage in Sprache, Denken und Vorhersage.