Polypendetektion

Polypendetektion bezeichnet den systematischen Prozess der Erkennung von Polypen im Verdauungstrakt, vor allem im Dickdarm. Polypen sind Gewebeerhebungen, die zumeist gutartig sind, aber das Potenzial zur Entartung in präkanzeröse Läsionen oder Darmkrebs besitzen, insbesondere bei adenomatösen oder serratierten Typen. Die frühzeitige Erkennung ist entscheidend für die Prävention und Früherkennung von Darmkrebs.

Polypen können unterschiedliche histologische Formen aufweisen, darunter hyperplastische, adenomatöse und serratierte Polypen. Adenomatöse Polypen bilden den größten Teil der Vorstufen von Darmkrebs; ihr Risiko steigt mit Größe, Anzahl und villösem Merkmal. Die Detektion umfasst nicht nur das Finden, sondern oft auch Biopsie oder Polypektomie, gefolgt von histologischer Einordnung.

Die Primärmethode zur Polypendetektion ist die Koloskopie, bei der ein flexibles Endoskop in den Dickdarm eingeführt wird. Weitere Methoden umfassen die flexible Sigmoidoskopie, die CT-Kolonographie (virtueller Koloskopie) und in manchen Fällen die Kapselendoskopie. Neue Bildgebungstechniken erhöhen die Detektionsrate; dazu gehören hochauflösende Endoskopie, Dye-Chromoendoscopy und virtuelle Chromoendoscopy (z. B. NBI, i-Scan, FICE). Schulung, ausreichende Darmvorbereitung und eine gründliche Inspektion verbessern die Detektionsleistung.

Qualitätsindikatoren wie die Adenomdetektionsrate, die Cecalintubationsrate und die ausreichende Withdrawalszeit dienen der Bewertung der Detektionsleistung. Herausforderungen sind flache oder schwer erkennbare Läsionen, Polypen in der rechten Kolonhälfte und unzureichende Vorbereitung.

In der Praxis wird die Polypendetektion im Rahmen der Darmkrebsvorsorge empfohlen. Das Alter für eine Erstuntersuchung variiert, oft ab 50 Jahren bei durchschnittlichem Risiko, mit individuellen Anpassungen je nach Risikofaktoren und Land. Zukünftige Entwicklungen umfassen KI-gestützte Detektion und verbesserte Bildgebung, die Erkennungsraten weiter erhöhen sollen.