Politikwokabular

Politikwokabular bezeichnet den spezialisierten Wortschatz, der in politischen Diskursen verwendet wird. Es umfasst Begriffe, Konzepte und Bezeichnungen aus Politik, Recht, Verwaltung und Gesellschaft, die in Medien, Wissenschaft, Lehre und politischer Kommunikation auftreten. Der Begriff dient als Sammelbegriff für die fachsprachliche Sprache politischer Inhalte.

Der Wortschatz entsteht dort, wo politische Institutionen, Verfahren und Ideologien aufeinandertreffen. Typische Bereiche sind Institutionen (Parlament, Regierung, Verfassungsgericht), Prozesse (Wahl, Gesetzgebung, Koalitionsbildung) sowie Politikfelder (Innen-, Außen-, Wirtschafts-, Sozialpolitik). Im deutschsprachigen Raum umfasst er auch Begriffe aus Föderalismus, Demokratie und Rechtsstaat.

Funktionen des Politikwokabulars sind Beschreibung, Analyse und Kommunikation. Es ermöglicht präzise Benennung von Konzepten, die Bildung von Kategorien, die Vermittlung politischer Positionen sowie die Führung von Debatten in Medien, Wissenschaft und Bildungsangeboten. Framing, Agenda setting und andere diskursanalytische Konzepte spielen häufig eine Rolle.

Herausforderungen ergeben sich durch semantische Wandlungen, Euphemismen, Propaganda und politische Ideologisierung. Populistische Bewegungen verändern die Nutzung mancher Begriffe, während technischer Jargon Laienkommunikation erschwert. Forschungen dazu verwenden Lexika, Korpora und Diskursanalysen, um Begriffsentstehung, Konnotationen und Übersetzungsfragen zu erfassen.

Es gibt kein zentrales, verbindliches politikwokabularisches Wörterbuch. Glossare, Lexika und Fachkorpora in Politikwissenschaft, Kommunikation und Journalismus dienen der systematischen Dokumentation und dem sprachlichen Austausch.