Plausibilitätsurteile
Plausibilitätsurteile sind subjektive Beurteilungen darüber, ob eine Behauptung, Hypothese oder ein Argument plausibel erscheint, das heißt plausible, glaubwürdige oder sinnvolle Erklärungen bietet, gegeben das vorhandene Wissen. Sie spielen in der epistemischen Bewertung, in der Argumentationstheorie, der Linguistik (Acceptability-Tests) und im juristischen Kontext eine Rolle. Im Gegensatz zu quantitativen Wahrscheinlichkeitsabschätzungen geht es primär um Plausibilität als qualitative Einschätzung, obwohl Plausibilität oft mit der Erwartung korrespondierender Belege verbunden ist.
Kriterien: Plausibilitätsurteile berücksichtigen Kohärenz mit bekannten Fakten, Konsistenz mit etablierten Theorien, Beleglage, logische Folgerungen und einfachen
Faktoren: Vorwissen, kognitive Verzerrungen, Kontext, Relevanz der Belege, Basisraten.
Messung: in Psychologie und Linguistik oft mittels Acceptability- oder Plausibilitätsurteilsaufgaben, meist auf Likert-Skalen; Subjektivität, geringe Reproduzierbarkeit.
Bedeutung: Plausibilitätsurteile dienen als heuristische Orientierung bei der Entwicklung und Auswahl von Hypothesen, sollten aber durch
Verbesserung: transparente Kriterien, strukturierte Argumentationsraster, Gruppenurteile und Calibration-Training.