Plattenzahl

Plattenzahl bezeichnet in der Mikrobiologie die Anzahl kultivierter koloniem bildender Einheiten (KBE) in einer Probe, gemessen durch Ausplattieren oder Ausplatten von Verdünnungen auf Nährböden. Die Angabe erfolgt typischerweise als CFU pro Milliliter (CFU/mL) oder CFU pro Gramm (CFU/g) der Probe und wird häufig in log10-Werten berichtet.

Durchführung: Proben werden serial verdünnt, anschließend wird eine definierte Verdünnungsstufe auf eine Agarplatte ausgebracht (Spread Plate) oder in einen Agar gegeben (Pour Plate). Nach der Inkubation werden die Kolonien gezählt. Üblicherweise werden Platten mit 30 bis 300 Kolonien herangezogen, um statistische Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Die Plattenzahl ergibt sich aus der Verdünnungsstufe multipliziert mit der Anzahl der Kolonien und beruht auf der Annahme, dass jedes Colony-Forming Unit eine lebensfähige Zelle oder Zellsammlung repräsentiert.

Anwendungen: Die Plattenzahl spielt eine zentrale Rolle in der Qualitätssicherung von Lebensmitteln, Getränken, Wasser- und Arzneimittelprüfungen sowie in der klinischen Mikrobiologie. Sie dient zur Bestimmung der mikrobiellen Belastung und zur Überwachung von Hygienemaßnahmen.

Limitierungen und Hinweise: Nicht alle lebenden Zellen bilden Kolonien; manche benötigen spezielle Bedingungen oder wachsen nicht auf dem verwendeten Medium. VBNC-Zellen bleiben ungezählt. Clumping, Nebenkolonien oder inkonsistente Verteilung erhöhen die Fehlerquote. Daher sind Replikate, geeignete Kontrollen und passende Verdünnungen wichtig.

Alternative Verfahren: Tot- oder Lebendzellzahlen mittels Mikroskopie, Flusszytometrie oder der Most-Probable-Number-Methode (MPN) ergänzen die Plattenzählung, insbesondere bei niedrigen Kontingenten oder speziellen Proben.