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Phasenräume

Phasenräume bezeichnen in Physik und Mathematik den Raum aller möglichen Zustände eines Systems. In der klassischen Mechanik besteht er typischerweise aus Positionen und Impulsen der Freiheitsgrade: q1,…,qn und p1,…,pn. Damit hat der Phasenraum die Dimension 2n. Eine häufige Darstellung nutzt kanonische Koordinaten (q,p) mit einer kanonischen Symplektik, die durch die Form ω = Σ_i dqi ∧ dpi beschrieben wird.

Dynamik und Struktur werden im Phasenraum durch die Hamiltonsche Beschreibung festgelegt. Die Zustandspfade eines Systems sind

Über klassische Zustände hinaus finden sich Phasenräume auch in der statistischen Mechanik und Dynamik: Mikro‑ und

Kurven
im
Phasenraum,
die
durch
Hamiltonschen
Gleichungen
dq_i/dt
=
∂H/∂p_i,
dp_i/dt
=
−∂H/∂q_i
bestimmt
sind,
wobei
H
die
Energiefunktion
(Hamiltonian)
darstellt.
Der
Fluss
im
Phasenraum
erhält
durch
die
Symplektizität
eine
Liouville-Stetigkeit,
d.
h.
die
Liouville-Masse
wird
unter
der
Zeitentwicklung
erhalten.
Beobachtungen
und
Messungen
beziehen
sich
daher
oft
auf
Punkte
oder
Wahrscheinlichkeitsverteilungen
im
Phasenraum
statt
auf
einzelne
Trajektorien.
Makrozustände
werden
als
Verteilungen
über
dem
Phasenraum
beschrieben.
In
der
Quantenmechanik
wird
der
Phasenraum
durch
Phasenraum-Quantenformen
wie
die
Wigner-Funktion
modelliert,
die
Quanten-
und
Klassisch-Phasenraumansätze
verbindet.
Allgemein
kann
der
Phasenraum
auch
unendlichdimensional
sein
in
Feldtheorien,
und
durch
Constraints
oder
Reduktionen
zu
reduzierten
Phasenräumen
verengt
werden.
Phasenräume
bilden
damit
zentrale
Grundlage
für
die
Beschreibung
von
Zuständen,
Dynamik
und
Statistik
klassischer
sowiequantenmechanischer
Systeme.