Pflegearten

Pflegearten bezeichnet im Gesundheits- und Sozialwesen die verschiedenen Formen der Pflege, die Menschen aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung benötigen. Sie unterscheiden sich vor allem danach, wo die Pflege stattfindet, wie intensiv sie ist und welchen medizinischen Fokus sie hat.

Häusliche bzw. ambulante Pflege erfolgt zu Hause oder am Ort der Lebensführung. Leistungsbereiche umfassen Grundpflege, also Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen wie Körperpflege, Ernährung und Mobilität, sowie Behandlungspflege, also medizinische Pflegemaßnahmen wie Verbandwechsel oder Medikamentenbetreuung. Die Pflege wird durch professionelle Pflegedienste oder, ergänzend, durch informelle Pflege durch Angehörige und Freunde erbracht.

Stationäre Pflege bedeutet eine rund um die Uhr betreute Wohnform in Pflegeheimen oder geriatrischen Einrichtungen. Sie richtet sich vor allem an Menschen, die dauerhaft intensive Pflege und Unterstützung benötigen oder deren Versorgung zu Hause nicht sichergestellt werden kann.

Teilstationäre Pflege umfasst Angebote wie Tagespflege und Nachtpflege. Sie ermöglichen eine zeitweise Betreuung außerhalb der eigenen Wohnung, oft zur Entlastung pflegender Angehöriger oder zur Vorbereitung auf den Übergang in eine vollstationäre Versorgung.

Kurzzeitpflege ist eine zeitlich begrenzte stationäre Versorgung, beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt oder während einer Ausfallzeit der pflegenden Person. Langzeitpflege bezeichnet die dauerhafte Pflege im gewohnten Umfeld einer stationären Einrichtung oder zu Hause mit intensiver Unterstützung.

Palliativpflege konzentriert sich auf Linderung von Beschwerden, Verbesserung der Lebensqualität und Begleitung am Lebensende, sowohl zu Hause als auch in Einrichtungen. Behandlungspflege umfasst medizinisch orientierte Pflegemaßnahmen, die durch gesetzliche Kranken- oder Pflegeversicherungen abgerechnet werden.

Die Wahl der Pflegeart hängt von medizinischem Bedarf, Wohnsituation und finanziellen Möglichkeiten ab. Pflegeversicherungen und Leistungssysteme spielen dabei eine zentrale Rolle.