Pfahllänge

Pfahllänge bezeichnet die vertikale Ausdehnung eines Pfahls vom Pfahlkopf bis zur Pfahlspitze. Sie ist ein zentraler Parameter der Pfahlgründung, da sie maßgeblich die Tragfähigkeit, die Setzung und das Verformungsverhalten des Fundaments bestimmt. Die Pfahllänge wird so dimensioniert, dass der Pfahl überwiegend durch Endlast im Boden oder durch Reibung entlang der Pfahloberfläche Widerstand leistet oder durch eine Kombination aus beidem.

Bestimmende Faktoren sind die Bodenzusammensetzung und -schichtung, die geforderte Tragfähigkeit, zulässige Setzung, Baugrubentiefe sowie baubedingte Einschränkungen wie Zugang und Montageverfahren. Bei mehrschichtigen Böden muss die Pfahllänge so gewählt werden, dass der Pfahl in einer tragfähigen Schicht endet oder ausreichend Reibung über seine Länge entwickelt.

Berechnung und Nachweis erfolgen auf Grundlage geotechnischer Untersuchungen. Die Pfahllänge ergibt sich aus der Summe der zu erwartenden Widerstände entlang der Pfahlhöhe. Zur Verifizierung werden Lasttests eingesetzt (statische oder dynamische Prüfverfahren). Diese Tests bestätigen, dass der Pfahl die vorgesehenen Lasten sicher aufnehmen kann.

Ausführungstechnisch wird die Länge oft durch Cut-off- oder Pfahlkopf-Ebene festgelegt; Pfähle werden bei der Montage gegebenenfalls verlängert, um die Zielhöhe zu erreichen. Längenverhältnisse beeinflussen Knickenrisiko, Verformung und Baukosten.

Anwendungsgebiete umfassen Tiefgründungen von Gebäuden, Brücken, Hafenanlagen und andere Infrastrukturprojekte.