Passungskriterien

Passungskriterien sind in der Technik die Vorgaben, die zulässige Abweichungen in Größe und Geometrie von zwei Bauteilen festlegen, die zusammenpassen. Ziel ist sicherzustellen, dass Bauteile wie Welle und Bohrung eine geeignete Verbindung eingehen, Montage erleichtert wird, Dichtheit gewährleistet ist und Funktionsanforderungen erfüllt werden.

Grundlagen der Passung bilden das Nennmaß der Bohrung und das Nennmaß der Welle, die jeweils eigene Toleranzen besitzen. Die Kombination aus Toleranzzone und fundamentalem deviationswert bestimmt, ob es sich um eine Spielpassung, eine Übergangs- oder eine Interferenzpassung handelt. Bei Spielpassungen liegt die Bohrung größer als die Welle, bei Interferenzpassungen überlappen sich die Bereiche so, dass eine klare Passung nur durch Verdrängung erreicht wird; Übergangspassungen liegen dazwischen. Die Passung kann holebasiert (Hole-basis) oder wellenbasiert (Schaft-basis) festgelegt werden, abhängig davon, welche Komponente als Referenzgröße dient.

Normung und Kennzeichnung erfolgen weitgehend nach ISO 286. Dort werden Toleranzklassen durch Buchstaben (H für Bohrungen, h für Wellen) und Zonenbegriffe sowie Toleranzgrade (z. B. 6, 7) definiert. Daraus ergeben sich kombinierte Passungen wie H7/ab oder h6/fit, wobei die konkreten Werte je nach Nenngröße festgelegt werden. Die Wahl der Passung richtet sich nach der Funktionsanforderung, Fertigungsfähigkeit, Montagedauer und dem Einsatzumfeld, einschließlich Temperaturbelastung und Schmierbedingungen.

Die Praxis umfasst die Planung von Passungen für Bauteile in Lagern, Befestigungen, Zahnradsystemen oder pneumatisch/ hydraulisch geführten Bauteilen. Eine passende Passung minimiert Verschleiß, reduziert Montagezeiten und gewährleistet die Funktionssicherheit über den Lebenszyklus eines Bauteils.