PVAnbindung

PV-Anbindung bezeichnet die Ankopplung einer Photovoltaikanlage an das öffentliche Stromnetz oder an ein Gebäudenetz. Sie umfasst technische Anforderungen, rechtliche Vorgaben, Abrechnungsmodalitäten und die Koordination mit dem Netzbetreiber, damit erzeugter Solarstrom sicher ins Netz oder ins Gebäudestromnetz eingespeist wird.

Technisch bestehen PV-Anlagen aus Modulen, der Gleichstromverkabelung, dem Wechselrichter, der Wechselstromverkabelung sowie Schutz- und Sicherheitseinrichtungen wie Erdung, Sicherungen, Fehlerstromschutzschalter und Überspannungsschutz. Zu den relevanten Komponenten zählen auch Zähler, Kommunikationsschnittstellen und ggf. ein Smart-Meter-Gateway für die Datenübermittlung an den Netzbetreiber.

Der Prozess umfasst die Machbarkeit und Planung, die Anmeldung bzw. den Netzanschlussvertrag mit dem Netzbetreiber sowie Nachweise zur Netzverträglichkeit. Nach Freigabe folgt die Installation, die Abnahme durch eine Elektrofachkraft, die Inbetriebnahme der Anlage und die Meldung der Einspeisedaten an den Netzbetreiber. Abrechnung erfolgt in der Regel über Einspeisevergütung oder direkten Eigenverbrauch, ggf. mit Messstellenbetrieb.

Rechtlich gelten Normen wie VDE-AR-N 4100 und VDE-AR-N 4105 in Deutschland, DIN VDE 0100 sowie weitere regionale Vorschriften. Diese legen Anforderungen an Parallelebetrieb, Schutzmaßnahmen, Netzqualität und die Gewährleistung der Netzstabilität fest. Netzanschlussverträge regeln Zuständigkeiten, Gebühren und Fristen.

Praxisrelevante Aspekte sind die Planung der Anlagengröße im Hinblick auf Netzkapazitäten, die Berücksichtigung von Spannungserhöhungen im Verteilnetz und die Einhaltung sicherheitsrelevanter Vorschriften. Zukünftig spielen dezentrale Systeme, Digitalisierung und verbesserte Netzdienlichkeit eine wachsende Rolle in der PV-Anbindung.