Nichtwesten

Nichtwesten ist ein in der deutschsprachigen Fachsprache verwendeter Sammelbegriff für die Länder und Regionen, die dem westlichen Kultur- und Politikraum nicht zugerechnet werden. Der Begriff dient dazu, Unterschiede in Geschichte, Politik, Ökonomie und Kultur zwischen dem Westen und den übrigen Regionen der Erde zu markieren, ohne eine homogene Gruppe zu unterstellen. In der Regel umfasst der Nichtwesten Kontinente wie Afrika, Teile Asiens, Lateinamerika und den Nahen Osten; die konkrete Zuordnung variiert je nach Autor und Kontext.

Verwendung: In der Politikwissenschaft, Soziologie, Kulturwissenschaft und Medienforschung wird Nichtwesten oft in Analysen von Globalisierung, Entwicklung, Sicherheitsfragen oder kultureller Identität verwendet. Er dient als Gegenbegriff zum Westen, der Tradition, Freiheits- und Marktwirtschaft sowie politische Institutionen betont. In der öffentlichen Debatte dient er zur Beschreibung globaler Ungleichheiten, Migrationskontexte oder kultureller Unterschiede in globalen Medienräumen.

Kritik: Der Begriff wird oft als homogenisierend kritisiert und vernachlässigt innere Vielfalt sowie historische Unterschiede innerhalb der Regionen. Zudem können eurozentrische Perspektiven reflektiert sein. Aus diesem Grund verwenden Fachdebatten vermehrt Alternativen wie Globaler Süden oder nicht-westliche Welt, um Kontexte differenzierter zu fassen. Der Nichtwesten bleibt eine geopolitische und kulturelle Rahmung, deren Grenzen je nach analytischem Fokus variieren.