Nichtdiegetisch

Nichtdiegetisch bezeichnet in der Filmtheorie Elemente, die außerhalb der Erzählwelt der Handlung liegen. Der Begriff steht im Gegensatz zu diegetisch oder extradiegetisch; die Begriffe beziehen sich darauf, was innerhalb der filmischen Welt existiert oder sichtbar ist und was außerhalb dieser Welt dem Publikum präsentiert wird.

Typische nichtdiegetische Elemente sind zum Beispiel nichtdiegetische Musik, die aus keiner Quelle in der Szene stammt und von den Figuren nicht gehört wird. Eine Off-Erzählstimme, die die Handlung kommentiert, gehört ebenfalls dazu, ebenso Texteinblendungen, Untertitel oder andere visuellen Elemente, die nicht als Quelle innerhalb der Filmwelt angesehen werden. Nichtdiegetische Elemente dienen vor allem der Stimmung, der Orientierung des Zuschauers oder der editorialen Perspektive des Filmemachers.

Die Funktion nichtdiegetischer Mittel besteht darin, eine emotionale, rhythmische oder interpretative Hilfe zu leisten, ohne direkt Teil der Welt der Figuren zu sein. Sie kann tonal bestimmen, ironische Effekte erzeugen oder eine übergeordnete Kommentierung ermöglichen. Gleichzeitig arbeiten Filmemacher oft mit Grenzformen, bei denen die Abgrenzung zwischen nichtdiegetisch und diegetisch unklar wird – etwa wenn Musik in einer Szene als Quelle in der Welt erscheint, später aber als non-diegetische Stütze interpretiert wird, oder wenn Off-Kommentar in eine Szene hineininterpretiert wird, die scheinbar schon Teil der Handlung ist.

In der Praxis ist die Unterscheidung hilfreich für die Analyse von Ton, Bild und Erzählperspektive. Die Grenzen zwischen nichtdiegetisch und diegetisch können je nach Filmkontext variieren und sich im Verlauf einer Erzählung verschieben.