NetzwerkRTK

NetzwerkRTK (Network RTK) bezeichnet eine GNSS-Korrekturtechnik, bei der ein regionales Netzwerk aus Referenzstationen in Echtzeit Korrekturen für mobile Empfänger berechnet. Dadurch lässt sich Zentimeter-genaue Positionsbestimmung über größere Gebiete erreichen als bei herkömmlichem Einzel-Base-RTK. Die Korrekturen werden typischerweise über das Internet verbreitet, oft mittels NTRIP oder verwandter Protokolle.

Funktionsweise: Referenzstationen erfassen Satellitendaten und übertragen Rohmessungen an eine zentrale Netzverarbeitung. Dort werden Messungen koordiniert, ein regionales Beobachtungsmodell erstellt und räumlich interpolierte Korrekturen generiert, die an Rover-Geräte gesendet werden. Die Korrekturen beheben unter anderem Ionosphere-, Troposphere- und Orbitalfehler sowie systematische Messfehler; gängige Übertragungsformate sind RTCM 3.x.

Anwendungen und Vor- sowie Einschränkungen: NetzwerkRTK wird in Vermessung, Bauwesen, Kartierung, Landwirtschaft und autonomen Systemen genutzt. Vorteile sind höhere Verfügbarkeit, größere Abdeckung und robustere Zentimeter-Genauigkeit im Vergleich zu Einzel-Base-RTK. Nachteile sind die Abhängigkeit von einer stabilen Internetverbindung, Netzabdeckung und Qualität der Referenzstationen. In vielen Fällen ergänzt oder ersetzt Netzwerk-RTK andere Techniken wie PPP-RTK, und öffentliche Netzwerke unterstützen flächendeckende Verfügbarkeit in Regionen über Ländergrenzen hinweg.