Nervengefäße

Nervengefäße, häufig als vasa nervorum bezeichnet, bezeichnet die Blutgefäße, die periphere Nerven inkl. ihrer Hüllen versorgen. Sie umfassen kleine Arterien und Venen, die dem Nervengewebe entlang verlaufen und es mit Sauerstoff, Nährstoffen und dem Abtransport von Stoffwechselprodukten versorgen.

Anatomie: Die vasa nervorum verlaufen im Epineurium und geben Abzweigungen in das Perineurium und Endoneurium ab, wodurch ein mikrovaskuläres Netz entsteht. Die arterielle Zufuhr stammt segmental aus benachbarten Gefäßen (z. B. Interkostal-, Vertebral-, Lumbalarterien oder Ästen der großen Arterien). Die venöse Drainage folgt dem gleichen Verlauf. Die Blut-Nerven-Schranke wird durch die Endoneurialkapillaren und das Perineurium gebildet, die den Austausch zwischen Blut und Nervengewebe regulieren.

Funktion und klinische Relevanz: Die Gefäße versorgen Axone, Schwannzellen und endoneurales Bindegewebe; Störung der Durchblutung kann zu ischämischer Nervenschädigung führen und Neuropathien begünstigen, besonders bei Diabetes, Entzündungen oder Kompression. Eine ausreichende vaskuläre Versorgung ist wichtig für Nervenregeneration nach Verletzungen oder chirurgischen Eingriffen. Erkrankungen wie Vaskulitis oder Gefäßerkrankungen können die Durchblutung beeinträchtigen und Nervenschäden verursachen.