Nenndurchfluss

Nenndurchfluss ist ein technischer Referenzwert, der den Durchfluss beschreibt, den ein Bauteil oder System unter festgelegten Referenzbedingungen erreichbar oder vorgesehen ist. Er dient der Kennzeichnung, dem Vergleich und der Größenordnung von Komponenten wie Pumpen, Ventilen, Strömungsmessgeräten oder Rohrleitungen und bildet eine Grundlage für die Auslegung.

Der Nenndurchfluss wird vom Hersteller oft bei bestimmten Referenzbedingungen festgelegt, zum Beispiel für Flüssigkeiten bei 20 °C und einem bestimmten Druck oder für Gase nach standardisierten Bedingungen. Die genauen Referenzbedingungen variieren je nach Bauteil, medium und Normvorgaben (DIN, ISO, branchenspezifische Standards). Der Nenndurchfluss wird häufig mit Qn oder vergleichbaren Bezeichnungen angegeben und dient als Orientierung zur Produktklassifizierung.

Der Nenndurchfluss ist keine Garantie für die tatsächlich erzielbare Durchflussrate im laufenden Betrieb. Die reale Durchflussmenge hängt von systembedingten Größen wie dem Druckverlust, der Viskosität, der Temperatur und anderen Betriebsparametern ab. In Kennlinien von Pumpen oder Ventilen gibt der Nenndurchfluss z. B. einen Referenzpunkt an, um das Verhalten unter bestimmten Bedingungen zu beschreiben; der tatsächliche Betriebspunkt ergibt sich aus dem Schnittpunkt von System- und Kennlinie.

Anwendung und Nutzen: Der Nenndurchfluss erleichtert die Auswahl, den Vergleich und die Dokumentation von Bauteilen. Er unterstützt die Erstellung von Datenblättern, Stücklisten und Auslegungsrechnungen, ersetzt jedoch nicht eine detaillierte Auslegung anhand des erwarteten Betriebspunktes.