Nektarproduktion

Nektarproduktion bezeichnet die Erzeugung und Absonderung von floralem Nektar durch Nektarien in Blütenpflanzen. Nektar ist eine zuckerreiche, wässerige Flüssigkeit, die Bestäuber wie Bienen, Schmetterlinge und Vögel anlockt und so die Bestäubung erleichtert.

Anatomisch treten Nektarien als spezialisierte Drüsen am Grund der Blütenblätter oder im Blütenkelch auf; auch extraflorale Nektarien an Stängeln oder Blattunterseiten kommen vor. Die Produktion erfolgt, indem Zucker aus der Photosynthese über das Phloem zu den Nektarien transportiert wird. Dort wird Zucker in Wasser gelöst und in den Nektar abgegeben. Die Zusammensetzung variiert stark zwischen Arten und Blüten; dominierende Zuckerarten sind Saccharose, Glukose und Fruktose, ergänzt durch geringe Mengen Aminosäuren, Mineralien und Aromastoffe.

Nektarvolumen pro Blüte schwankt stark und reicht typischerweise von weniger als einem Mikroliter bis zu einigen Mikrolitern; die Zucker-Konzentration liegt meist im Bereich etwa 15 bis 60 Prozent, variiert jedoch je nach Art und Umweltbedingungen. Neben Zucker können Aminosäuren, Mineralien und Aromastoffe enthalten sein, die die Attraktivität für bestimmte Bestäuber erhöhen.

Ökologisch ist Nektarproduktion zentral für Pollinationsdynamiken und Pflanzen-Fauna-Beziehungen. Sie bestimmt, welche Bestäuber eine Blüte besuchen, und trägt so zur Reproduktionsleistung der Pflanze bei. Aus wirtschaftlicher Sicht beeinflusst die Nektarproduktion Bestäubungsraten in Obst- und Gemüseanbau. Forschungen fokussieren auf genetische Regulation, diurnale Muster und Auswirkungen von Klimabedingungen auf die Nektarproduktion.