Nebennutzungen

Nebennutzungen bezeichnet im deutschsprachigen Recht und in der Praxis sekundäre oder ergänzende Nutzungen eines Grundstücks, einer Immobilie oder eines Betriebs, die neben der Hauptnutzung bestehen. Sie dienen der zusätzlichen Funktionsfähigkeit oder wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit, bleiben jedoch nachrangig gegenüber der primären Nutzung.

Im Bau- und Planungsrecht spielen Nebennutzungen eine Rolle bei der Einordnung von Nutzungsarten in Bebauungsplänen und Bauleitplänen. Sie dürfen die Hauptnutzung grundsätzlich nicht unverhältnismäßig beeinträchtigen. Änderungen der Nutzung oder die Schaffung neuer Nebennutzungen können eine Genehmigung oder Anzeige erforderlich machen, abhängig von örtlichen Vorschriften und dem vorgesehenen Zweck.

Im Miet- und Wohnungseigentumsrecht gelten Nebennutzungen als zulässig, sofern sie vertraglich vorgesehen oder genehmigt sind und keine erhebliche Beeinträchtigung der Nachbarn oder der Substanz verursachen. Unklare Nutzungsänderungen sollten mit dem Vermieter oder der Eigentümergemeinschaft abgestimmt werden, da Streitigkeiten über Nebennutzungen rechtlich streitig sein können.

Beispiele für Nebennutzungen erstrecken sich über verschiedene Bereiche. In Wohngebäuden können Garten- und Stellflächen, Carports, kleine Nebengebäude oder Freizeitbereiche als Nebennutzungen gelten. In Gewerbe- oder Industrieobjekten zählen zusätzliche Lagerflächen, Werkstätten, Ver- und Entsorgungsflächen oder Kantinen häufig zu Nebennutzungen. In der Landwirtschaft können Lagerhallen, Geräteschuppen, Gewächshäuser oder ergänzende Stallmaßnahmen dazu beitragen, Betriebsabläufe zu unterstützen.

Voraussetzungen und Einschränkungen ergeben sich aus örtlichen Vorgaben zu Bauordnung, Brandschutz, Lärmschutz und Emissionen sowie aus nachbarschaftlichen Interessen. Nebennutzungen sollen die Hauptnutzung sinnvoll ergänzen, ohne deren Funktionsfähigkeit oder Rechtsstatus zu gefährden.