Navigationssicherheit

Navigationssicherheit bezeichnet den Zustand und die Maßnahmen, die die sichere Führung von Schiffen und anderen Verkehrsteilnehmern auf See und in Binnengewässern gewährleisten. Ziel ist die Vermeidung von Kollisionen, Havarien und Umweltverschmutzungen durch sorgfältige Planung, klare Kommunikation und effektive Wacheführung.

International basiert Navigationssicherheit auf dem Regelwerk der International Maritime Organization (IMO), insbesondere den Kollisionsverhütungsregeln (COLREGs) und SOLAS. Nationale Gesetze ergänzen das Rahmenwerk und können zusätzliche Anforderungen an Brücke, Ausrüstung und Betrieb stellen. Technisch unterstützen Systeme wie ECDIS (Elektronische Seekarten), Radar, AIS (Automatische Identifikationssysteme), GNSS-basierte Positionierung, VHF-Kommunikation und meteorologische Daten die Positionsbestimmung, Kursberechnung und Gefahrenabsicherung.

Wesentliche Elemente sind vorbereitende Reiseplanung, Brückenorganisation, ordnungsgemäße Wacheführung, Risikobewertung, Kollisionsvermeidung, sichere Manöver und Notfallpläne. Die Schulung von Navigatoren, Befähigungsnachweisen und regelmäßige Übungen sichern die Kompetenzen der Besatzung und tragen zur verlässlichen Entscheidungsfähigkeit bei.

Herausforderungen ergeben sich aus Abhängigkeit von automatisierten Systemen, möglichen GNSS-Ausfällen oder -Manipulationen, Cyberrisiken, ungünstigen Wetterbedingungen und Umweltgefahren. Zukünftige Entwicklungen umfassen verstärkt automatisierte oder autonome Schiffe sowie fortgeschrittene Entscheidungsunterstützungssysteme, wobei der menschliche Aufsichtswillens zentral bleibt und eine sichere Interaktion zwischen Mensch und Maschine gewährleistet wird.