Navigationsanlagen

Navigationsanlagen sind Einrichtungen, Systeme und Hilfsmittel, die der Bestimmung von Position, Bewegungsrichtung und Kurs dienen und so eine sichere und zielgerichtete Fortbewegung ermöglichen. Sie umfassen maritime, luft- und landgebundene Navigationshilfen sowie elektronische Navigationssysteme wie satellitengestützte Positionsbestimmung (GNSS) und integrierte Navigations- und Informationssysteme.

Zu den Navigationsanlagen gehören physische Aids to Navigation (AtoN) wie Leuchttürme, Tonnen, Racon, Leitsignale und Funkfeuer sowie technische Einrichtungen wie Funkpeilung (NDB, VOR, DME), LORAN/TACAN (historisch) und Satelliten-Navigationssysteme (GPS, GLONASS, Galileo, BeiDou). Elektronische Systeme umfassen Radargeräte, AIS, elektronische Seekarten (ECDIS) und Navigationsrechner.

Im Seeverkehr ist das GNSS der zentrale Positionslieferant, ergänzt durch AIS, Radar und ECDIS. Öffentliche und private Behörden betreiben und warten AtoN-Netze gemäß internationalen Regelwerken der IMO und ITU. Ziel ist Positionsgenauigkeit, zeitliche Synchronität, Redundanz und Navigationssicherheit.

Im Luftverkehr sorgen VOR/DME, NDB, ILS und GNSS-basierte Verfahren (RNAV, RNP) für Orientierung, Streckenführung und Landeanflüge. Im Straßen- und Schienenverkehr dient GNSS in Verbindung mit digitalen Karten und Verkehrsinformationsdiensten der Navigation und der Timing-Infrastruktur.

Geschichte: Von Leuchtfeuern, Tonnen und astronomischer Navigation über die Radioortung (RDF, DECCA, LORAN) bis hin zu modernen satellitengestützten Systemen seit den 1990er Jahren; Navigationsanlagen werden weltweit standardisiert und koordiniert (ISO, ICAO, IMO).