Nasskupplungen

Nasskupplungen sind Reibkupplungen, bei denen die Kupplungselemente – in der Regel Lamellen- oder Reibscheiben – in einem Ölbad liegen. Das Öl dient der Schmierung und Kühlung der Reibflächen, wodurch höhere Drehmomente bei kompakter Bauweise übertragen werden können. Mehrscheiben-Nasskupplungen ermöglichen dadurch eine gesteigerte Kraftübertragung, ohne die Baugröße stark zu erhöhen.

Aufbau und Funktionsweise: Typische Bauformen umfassen Kupplungskorb, Druckplatte, ein Lamellenpaket und einen Schmierölkreislauf. Bei Betätigung wird das Lamellenpaket durch eine hydraulische oder mechanische Vorrichtung gegen die Reibscheiben gedrückt, sodass Reibmoment übertragen wird. Das Öl film schützt die Oberflächen vor Verschleiß und sorgt für gleichmäßige Wärmeableitung. Je nach Ausführung kommen unterschiedliche Lamellenzahlen zum Einsatz, was das maximale Drehmoment beeinflusst. Die Ölbad-Konstruktion erlaubt sanftere Kupplungsvorgänge und bessere Kühlung, bedarf jedoch einer funktionierenden Ölung und Wartung des Schmierkreislaufs.

Anwendungen und Vor- bzw. Nachteile: Nasskupplungen finden sich häufig in Motorrädern, Automatikgetrieben, Nutzfahrzeugen, Industriemaschinen und Maschinenanwendungen mit hoher Wärmebelastung. Vorteile sind ruhigerer Kraftschluss, hohe Drehmomentaufnahme pro Bauteil und gute Temperaturstabilität unter Last. Nachteile sind im Vergleich zu Trockenkupplungen eine komplexere Bauweise, Abhängigkeit von Ölstand und -wechselrhythmus sowie höherer Wartungsaufwand und potenziell größerer Schaden bei Ölläufen oder Leckagen. Variationen unterscheiden sich in der Anzahl der Lamellen, Bauform des Kupplungslagers und der Betätigungsart (hydraulisch oder mechanisch).