Nachschleifen

Nachschleifen bezeichnet den Nachbearbeitungsprozess, bei dem durch Schleifen Material von einem Werkzeug oder einem Werkstück entfernt wird, um verschlissene oder beschädigte Kanten zu erneuern und geometrische Vorgaben wiederherzustellen. Ziel ist die Funktionsfähigkeit, Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität bei minimalem Materialverlust. Der Begriff wird vor allem im Werkzeug-, Maschinen- und Metallbau verwendet, findet jedoch auch Anwendung in anderen Bereichen der Fertigung.

Typische Anwendungen sind das Nachschleifen von Schneidwerkzeugen (Bohrer, Fräser, Inserts), Sägeblättern und Messern sowie die Nachbearbeitung bearbeiteter Kanten, um Toleranzen oder Oberflächenfinish sicherzustellen. In der Serienproduktion verlängert Nachschleifen die Standzeit von Werkzeugen und reduziert Ausschuss.

Der Prozess umfasst die Inspektion des Verschleißbildes, die Wahl geeigneter Schleifmittel und Schleifscheiben, die Festlegung von Schleifrouten, Vorschub und Drehzahl sowie das Reprofilieren der Schneide oder Kanten. Ziel ist eine geringe Materialabnahme und die Wiederherstellung der gewünschten Geometrie. Oft erfolgt das Nachschleifen an speziellen Schleifmaschinen oder in Schleifzellen, um Rundlauf und Winkelgenauigkeit zu sichern.

Qualitätskontrollen prüfen Geometrie, Schnittwinkel und Oberflächenqualität, oft mittels Messwerkzeugen oder optischer Prüftechnik. Grenzwerte für Verschleiß und Abweichungen legen fest, wann ein Werkzeug erneut nachgeschliffen werden darf. Wichtig sind Temperaturschutz und eine angemessene Schleifmittelpflege, da Überhitzung oder Schleifmittelverunreinigungen die Werkzeuge beeinträchtigen können.