Nachfragegesteuerter

Nachfragegesteuerter ist ein adjektivischer Begriff im deutschsprachigen Wirtschafts- und Politiksdiskurs, der Dinge beschreibt, die durch die Nachfrage gesteuert oder gelenkt werden. In der Regel bezieht er sich auf Phänomene oder Politikinstrumente, bei denen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage im Vordergrund steht. Der Begriff steht in einem engen Zusammenhang mit keynesianischer Konjunkturpolitik und dem Konzept der Nachfrageorientierung.

Verwendet wird der Begriff vor allem für Politikinstrumente, die darauf abzielen, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu stimulieren oder zu dämpfen. Beispiele sind antizyklische Fiskalpolitik, steuerliche Maßnahmen, Transferzahlungen oder zinspolitische Instrumente, die auf das Nachfrageverhalten der privaten Haushalte und Unternehmen wirken. In Debatten dient der Begriff zur Gegenposition zu angebotsorientierten Strategien, die auf Produktivität und Angebotsschaffung setzen.

Kritik: Direkte Nachfragesteuerung kann zu Inflation, höheren Staatsschulden oder ineffizienter Ressourcenallokation führen, insbesondere wenn Unterstützungen zu spät ankommen oder Übersteuerung besteht. In offenen Volkswirtschaften sind Spillovers und Wechselkursrisiken zu berücksichtigen. Die Effektivität hängt von Multiplikatoren, der Flexibilität der Wirtschaft und der Glaubwürdigkeit der Politik ab.

Etymologie und verwandte Begriffe: Das Wort setzt sich aus Nachfrage und dem Verb steuern zusammen; es steht in engem Zusammenhang mit den Begriffen Nachfragepolitik, Konjunkturpolitik sowie dem Gegensatz zur angebotsorientierten Wirtschaftspolitik.