MordantVerfahren

Mordantverfahren bezeichnet in der Textilfärberei ein Verfahren, bei dem Farbstoffe durch Metallverbindungen an das Fasermaterial gebunden werden. Ein Mordant, meist ein Metallsalz, bildet mit dem Farbstoff und der Faser einen stabilen Komplex, der die Farbstoffaufnahme und die Beständigkeit gegen Waschen und Licht erhöht. Typische Mordantien sind Aluminiumsalze, Eisen-, Kupfer- oder Zinnsalze sowie tanninbasierte Vorstufen. Das Verfahren wird vor allem bei Naturfarbstoffen angewendet, kann aber auch bei bestimmten synthetischen Farbstoffen genutzt werden.

Die Anwendung erfolgt in Varianten: Vor-Mordantierung, bei der die Faser vor dem Färben mit dem Mordant behandelt wird; Mordantering (auch Zwischen- oder Meta-Mordanting), bei dem der Mordant während des Färbevorgangs oder zwischen farbgebenden Schritten eingesetzt wird; und Nach-Mordantierung, bei der der Mordant nach dem Färben zur Festigung der Farbe aufgetragen wird. Die Wahl des Mordants beeinflusst das Farbergebnis stark: Aluminiumsalze ergeben oft helle, lichtechte Töne, während Eisenverbindungen dunklere, erdigere Farben erzeugen können. Die Bindung erfolgt entweder direkt durch Koordinationsverbindungen zwischen Farbstoff, Mordant und Faser oder über Brücken, die den Farbstoff festhalten.

Mordantverfahren ist insbesondere in der Naturfarbstoff- und Restaurationskunst verbreitet. Es ermöglicht eine breitere Palette an Farben und eine bessere Haltbarkeit, erfordert jedoch zusätzliche Schritte und sorgfältige Umwelt- und Sicherheitsaspekte, da Metallsalze in Abwasser behandelt werden müssen. In der modernen Textiltechnik wird es selektiv weiter genutzt, vor allem im historischen Kontext oder bei naturfarbenden Nähprojekten.