Mindestbestellmenge

Mindestbestellmenge (MOQ) bezeichnet in Beschaffung und Logistik die kleinste Menge oder der kleinste Bestellwert, der ein Lieferant pro Bestellung akzeptiert. MOQs werden in der Regel von Herstellern, Großhändlern und Online-Händlern festgelegt und betreffen oft einzelne Produkte oder Produktkategorien.

Der Zweck einer MOQ besteht darin, Rüst- und Produktionskosten pro Auftrag zu decken und Skaleneffekte zu nutzen. Kleine Einzelbestellungen können die Effizienz beeinträchtigen und die Lieferkette verteuern; MOQs helfen, diese Kosten zu amortisieren und eine zuverlässigere Lieferleistung zu ermöglichen.

MOQs können als feste Stückzahl (z. B. 200 Einheiten) oder als Mindestbestellwert (z. B. 5.000 Euro) festgelegt sein. Daneben existieren gestaffelte oder dynamische MOQs, die bei höheren Bestellmengen sinken oder sich je nach Kundengruppe unterscheiden. Einige Anbieter gewähren auch niedrigere MOQs nach Prüfung der Bonität oder der Langzeitbeziehung.

Wirtschaftlich beeinflussen MOQs sowohl Käufer als auch Lieferanten. Käufer riskieren Kapitalbindung, Lagerbedarf und/oder Überschussbestand, wenn die Nachfrage gering bleibt. Lieferanten profitieren von reduzierten Bearbeitungs- und Versandkosten sowie einer besseren Planbarkeit, aber sie riskieren, dass potenzielle Kunden auf größere Lieferanten wechseln, wenn MOQs zu hoch gesetzt sind.

Um MOQs zu managen, können Käufer Verhandlungen führen, Bestellungen bündeln, mehrere Produkte zusammenlegen oder Optionen wie Pre-Order, Drop-Shipping oder Konsortialkäufe nutzen. Lieferanten können flexible MOQs, monatliche oder projektbezogene Vereinbarungen oder alternative Verpackungseinheiten anbieten.