MetaTheorie

Metatheorie bezeichnet eine Theorie über Theorien. Sie analysiert die Grundlagen, Annahmen, Methoden und Ziele von Theorien innerhalb einer Wissenschaft oder eines Forschungsfeldes. Ziel ist es, Bedingungen für Validität, Vergleichbarkeit, Transparenz und Weiterentwicklung von Theorien zu klären.

Dabei befasst sie sich mit Fragen zu Ontologie (Was gilt als real?), Erkenntnistheorie (Wie kann Wissen gewonnen werden?), Methodologie (Welche Vorgehensweisen gelten als angemessen?) sowie Ethik und Praxisbezogenheit der Theoriebildung. Metatheorien unterscheiden sich von konkreten Theorien, die Phänomene erklären oder prognostizieren; sie richten ihren Blick auf die Struktur, Logik und Bewertung von Theorien selbst.

Metatheorien dienen der Reflexion wissenschaftlicher Grundlagen, der Vergleichbarkeit verschiedener Theorien, der Integration unterschiedlicher Ansätze und der Transparenz in der Forschung. Sie helfen, Annahmen offenzulegen, Forschungsdesigns zu begründen und Kriterien für Belege zu definieren.

Typische metatheoretische Diskurse findet man in der Wissenschaftstheorie, der Philosophie der Sozial- und Naturwissenschaften sowie in spezialisierten Fächern wie Pädagogik, Soziologie oder Psychologie. Beispiele für metatheoretische Perspektiven sind Positionen wie Positivismus, Interpretations- oder Konstruktivismus oder kritischer Realismus; sie liefern unterschiedliche Kriterien dafür, wie Theorien entstehen, bewertet und in Praxis umgesetzt werden.

Kritikpunkte betreffen die Gefahr der Übertheoretisierung, Abstraktion von der Praxis oder Spannungen zwischen Allgemeinheit und Spezifika einzelner Disziplinen. Insgesamt dient Metatheorie der Klarheit darüber, was Wissenschaft überhaupt erklären soll, und der besseren Verständigung zwischen Theorien unterschiedlicher Herkunft.