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Mehrkomponentensystemen

Mehrkomponentensysteme bezeichnen Systeme, die aus mehr als zwei Komponenten bestehen und bei bestimmten Bedingungen mehrere Phasen gleichzeitig enthalten können. Der Begriff wird in der Fachliteratur gelegentlich auch in der Form „Mehrkomponentensystemen“ verwendet.

Sie treten in Legierungen, Oxiden, Polymergemischen und Lösungen auf und werden durch interagierende chemische und physikalische

Zur Beschreibung und Vorhersage von Phasenverhalten werden thermodynamische Modelle verwendet. Das CALPHAD-Verfahren (Calculation of Phase Diagrams)

Anwendungen liegen in der Entwicklung von Hochentropie-Legierungen, komplexen Oxiden, Polymerblends und Mehrkomponentenseparationen in der chemischen Technik.

Kräfte
bestimmt,
die
sich
in
Größen
wie
der
Gibbs’schen
freien
Energie,
Aktivitätskoeffizienten
und
den
Phasenbeziehungen
niederschlagen.
Die
Phasenbildung
in
solchen
Systemen
ergibt
sich
aus
der
Minimierung
der
freien
Energie;
mit
mehr
Komponenten
nimmt
die
Komplexität
der
Phasenabgrenzungen
zu.
Die
Gibbs-Phasenregel
F
=
C
−
P
+
2
beschreibt
die
Freiheitsgrade
eines
Gleichgewichts,
wobei
C
die
Komponentenanzahl,
P
die
Phasenanzahl
ist.
Für
mehrkomponentige
Systeme
wird
das
Phasendiagramm
oft
in
Reduktionsformen
dargestellt,
etwa
durch
Projektionen
in
zweidimensionale
Schnittflächen.
integriert
experimentelle
Daten
und
thermodynamische
Modelle,
um
gemeinsame
Phasengleichgewichte
in
Mehrkomponentensystemen
zu
berechnen.
Auch
Aktivitätstheorien
wie
NRTL
oder
UNIQUAC
finden
Anwendung,
besonders
in
flüssigen
Lösungen.
In
der
Praxis
sind
umfangreiche
Experimentaldaten
sowie
zuverlässige
Datenbanken
nötig,
da
Nichtidealitäten
und
starke
Wechselwirkungen
die
Vorhersage
erschweren.
Herausforderungen
bestehen
in
der
Datenlücke,
Messunsicherheit
und
der
hohen
Dimensionalität
der
Phasendiagramme,
weshalb
fortgeschrittene
Rechenverfahren
und
integrierte
Messmethoden
eingesetzt
werden.