Mehrfachrealisation
Mehrfachrealisation ist ein Konzept in der Philosophie des Geistes und der Kognitionswissenschaft, das die Möglichkeit betont, mentale Zustände durch verschiedene physische Substrate realisiert werden können. Ein mentaler Zustand wie Schmerz, Gedanke oder Überzeugung wird nicht notwendigerweise durch einen einzigen Typ von Gehirnzellen oder durch eine spezifische neuronale Schaltung identifiziert; vielmehr wird er durch die Funktionsweise eines Systems bestimmt. Da unterschiedliche Organismen oder sogar künstliche Substrate (beispielsweise Computer) dieselbe mentale Eigenschaft durch unterschiedliche physische Realisierer haben können, gilt die mentale Eigenschaft als durch Funktionsrealisation getragen und nicht eindeutig an ein bestimmtes Substrat gebunden.
Historisch entstand das Konzept in der Debatte zwischen Reduktionismus und Funktionalismus. Hilary Putnam prägte die Idee
Beispiele verdeutlichen die Idee: In Menschen wird Schmerz typischerweise durch bestimmte neuronale Muster realisiert, während eine