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Mehrfachrealisation

Mehrfachrealisation ist ein Konzept in der Philosophie des Geistes und der Kognitionswissenschaft, das die Möglichkeit betont, mentale Zustände durch verschiedene physische Substrate realisiert werden können. Ein mentaler Zustand wie Schmerz, Gedanke oder Überzeugung wird nicht notwendigerweise durch einen einzigen Typ von Gehirnzellen oder durch eine spezifische neuronale Schaltung identifiziert; vielmehr wird er durch die Funktionsweise eines Systems bestimmt. Da unterschiedliche Organismen oder sogar künstliche Substrate (beispielsweise Computer) dieselbe mentale Eigenschaft durch unterschiedliche physische Realisierer haben können, gilt die mentale Eigenschaft als durch Funktionsrealisation getragen und nicht eindeutig an ein bestimmtes Substrat gebunden.

Historisch entstand das Konzept in der Debatte zwischen Reduktionismus und Funktionalismus. Hilary Putnam prägte die Idee

Beispiele verdeutlichen die Idee: In Menschen wird Schmerz typischerweise durch bestimmte neuronale Muster realisiert, während eine

der
Mehrfachrealisation
in
den
1960er
Jahren,
und
später
entwickelte
Jerry
Fodor
die
Position
weiter
als
Gegenargument
zur
Typ-Identitätstheorie,
wobei
er
die
Bedeutung
der
Funktionsnähe
betonte.
Die
Theorie
wird
häufig
mit
funktionalistischen
Ansätzen
verknüpft:
Mentale
Zustände
werden
durch
ihre
Rolle
in
Eingaben,
Ausgaben
und
Verarbeitungsprozessen
definiert,
nicht
durch
die
spezifische
Struktur
des
Substrats.
künstliche
Intelligenz
Schmerz
durch
andere
Reaktionsmuster
oder
Aktivierungspfade
zeigen
kann;
beide
können
zu
ähnlichen
Verhaltensweisen
und
subjektiven
Berührungserlebnissen
führen.
Kritikpunkte
umfassen
Fragen
zu
den
Grenzen
der
Realisierbarkeit,
Unterschiede
bei
qualitativen
Erfahrungen
(Qualia)
und
die
Debatte,
ob
alle
mentalen
Zustände
tatsächlich
multipler
Realisierung
fähig
sind.