Luftwegsdruck

Luftwegsdruck bezeichnet den Druck innerhalb der Atemwege, der während der Atmung gemessen wird. Er wird meist am Atemwegskanal gemessen (Mund, Tubus) und gibt an, welcher Druck nötig ist, um Luft durch die Luftwege bis in die Lungenbläschen zu bewegen. Im Gegensatz zu anderen Druckgrößen des Atmungssystems bleibt der Luftwegsdruck entlang der conducting airways während der Messung relativ konstant und spiegelt sowohl Widerstand der Atemwege als auch Dehnbarkeit der Lunge und der Brustwand wider.

Im natürlichen, spontanen Atmungsablauf schwankt der Luftwegsdruck mit der Ein- und Ausatmung. Zu Beginn der Inspiration sinkt der Druck kurz unter den Umgebungsdruck, um Luft in die Lunge zu ziehen; während der Inspiration steigt der Druck durch Strömungswiderstand und elastische Rückstellkräfte an und klingt zur Ausatmung wieder ab.

In der Beatmung wird der Luftwegsdruck gezielt kontrolliert und angezeigt. Wichtige Größen sind der Spitzeninspirationsdruck (PIP), der Plateau-Druck (Pplat) und der positive Endexpiratorische Druck (PEEP). Der Luftwegsdruck hängt von Atemwegswiderstand (z. B. durch Bronchospasmus) und von der Dehnbarkeit von Lunge und Brustkorb ab. Ein erhöhter Widerstand senkt die Luftströmung und erhöht den PIP; reduzierte Compliance erhöht den Pplat. Höhere PEEP-Werte erhöhen den mittleren Luftwegsdruck.

Die Überwachung des Luftwegsdruck ist zentral, um ventilatorinduziertes Lungenverletzungsrisiko zu senken. Ziel ist es, sichere Druckgrenzen einzuhalten und geeignete Maßnahmen wie Entlastung der Atemwege, Bronchodilatation oder Anpassung der Beatmungsparameter zu treffen.

Siehe auch: Alveolardruck, transpulmonaler Druck, mechanische Beatmung, Atemwegswiderstand, Beatmungsparameter.