Luftsperren

Luftsperren bezeichnet Barrieren, die den Luftstrom in Gebäuden, technischen Anlagen oder Rohrsystemen begrenzen oder verhindern. In der Bauphysik wird der Begriff überwiegend für eine durchgehende luftdichte Ebene in der Gebäudehülle verwendet. Eine solche Luftsperre soll das ungewollte Austreten oder Eindringen von Luft durch Fugen, Anschlüsse und Bauteilübergänge verhindern und damit den Wärmeverlust, Zugluft und das Risiko von Feuchteproblemen senken.

Zweck und Nutzen: Durch eine wirksame Luftsperre erhöht sich der Komfort im Innenraum, der Energieverbrauch sinkt und das Feuchte- und Tauwassermanagement wird vereinfacht. Luftsperren arbeiten oft zusammen mit Dampfbremsen oder Dampfsperren und sind Bestandteil der Bauvorschriften und Energiesparziele.

Ausführung: Die Luftsperre muss als durchgehende Ebene ausgebildet sein und Kontinuität an Ecken, Anschlüssen, Durchdringungen (Rohr- und Kabeldurchführung) sowie an Fenstern und Türen sicherstellen. Typische Materialien sind luftdichte Membranen, Klebebänder, Dichtstoffe und geeignete Anschlusstechniken. Detailarbeiten an Ecken, Stoßkanten und Anschlussfugen erfordern sorgfältige Planung und Ausführung, um Leckagen zu vermeiden.

Prüfung und Standards: Die Luftdichtheit eines Bauwerks wird in der Regel durch Blower-Door-Tests nach international anerkannten Standards (z. B. EN 13829 / ISO 9972) ermittelt. Der resultierende Kennwert ACH50 (Luftwechsel pro Stunde bei 50 Pa Druckunterschied) dient zur Bewertung der Luftsperre im Kontext der Gesamtluftdichtheit.

Begriffsverwendung: Der Begriff kann in angrenzenden Fachgebieten ähnliche Barrierensysteme bezeichnen, unterscheidet sich aber oft von allgemeinen Begriffen wie Luftdichtheit oder Luftwechselrate.